Kapelle Gerislehn

Nachgewiesen ist die Gerislehnkapelle seit 1673. Der Neubau wurde 1993 eingeweiht. Sie gehört zum Hof Gerislehn; der jeweilige Besitzer ist auch unterhaltspflichtig.

Es handelte sich bei der alten Kapelle um einen schon im Mittelalter häufigen Schutzbau bei plötzlich auftretenden Unwettern und auch vor zwielichtigen Gestalten. Nur wenige Personen fanden darin Platz.

Der Eingang war niedrig, es gab nur ein kleines Loch für den Lichteinfall. Der quadratische Bau war mit einem pyramidenförmigen Dach bedeckt.


In der Biographie von Matthias Riedweg vom Dotzenberg (1808–1885), der Priester, Kantonalschulinspektor und Probst des Stiftes von Beromünster wurde, wird eine typische Episode geschildert: Als Knabe hatte er im Winter hier Zuflucht gesucht, war vor Müdigkeit eingeschlafen, erwachte erst nach wegweisenden Träumen und konnte dann den Weg fort­setzen.
Die einzigartige Form dieser Schutzkapelle ist durch den Abbruch verschwunden, ebenso die darin unter dem Verputz gefundenen Reste von Wandmalereien.


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Kapelle restauriert und in der ursprünglichen Form wesentlich verändert worden. Durch die Strassenverlegung in den Sechzigerjahren gab es erneut Probleme. Der damalige Besitzer der Liegenschaft Gerislehn, Konrad Niederberger-Muri, entschloss sich daher zum Bau einer neuen Kapelle.

 

Seit altersher war die Kapelle dem Schutzpatron des Viehs, dem Bauernheiligen St. Wendelin gewidmet. Sie ist ein Ort der Volksfrömmigkeit geblieben. Vor allem das Wandbild des heiligen Wendelin, gemalt vom Benediktinerpater Karl Stadler aus Engelberg, prägt den Raum. Bildhauer Robert Rösli aus Wolhusen hat eine eigenwillige Statue des Landesvaters Bruder Klaus geschnitzt.

Ihre Ansprechperson vor Ort

Ida Birrer

Ortseelsorgerin Menzberg, Seelsorgerin Pastoralraum

Katholische Pfarrei Menzberg
Dorfstrasse 18

6125 Menzberg